Zu Beginn des Trips hatte ich viele Stopps auf der für unseren Roadtrip durch Montenegro auf der Agenda. Petrovac stand jedoch nicht auf dieser Liste, obwohl ich die Stadt in den letzten Tagen öfter als alle anderen Städte vor Augen hatte. Petrovac zierte nämlich das Cover meines LONELY PLANET Reiseführers. Darauf sichtbar waren grüne Hügel, kristallklares Wasser und eine Bar auf einem Felsvorsprung. Da wir nach dem öden Sveti Stefan und kulturellen Kotor nun etwas Erholung, Strand und „Nichts-tun“ brauchten und Petrovac auf dem Weg in den Süden lag war dieser Stopp gesetzt.

Petrovacs Hafen in der Mittagshitze
Petrovac
die unbekannte Coverstadt
(Montenegro Roadtrip Part V)
Tag 8
Petrovac hielt was es versprach – eine Stadt mit einem langen und sogar etwas feinerem Kieselstrand, einer schönen Promenade und herrlichem Wetter. Unser Unterkunft war das Sunce Apartement. Es hatte einem Balkon mit Meerblick und der Weg zum Strand dauert genau eine Minute. Die nächsten Tage luden zum Relaxen am Strand ein.
Petrovac wurde einst von den Römern als ein Ort gegründet, in dem diese ihre Villen erbauten. Dieser mediterrane Hauch ist immer noch stark spürbar und lädt förmlich zum Erholen ein. Gerade in den Sommermonaten ist Petrovac sehr überlaufen und es ist schwer einen Platz am Stadtstrand zu ergattern. Weicht in dieser Zeit auf die Lucice– oder Buljarica-Strand aus. Als wir Ende September dort waren, gab es jedoch genug Platz.
Mein persönliches Ziel war sowieso ein anderes. Ich wollte auf der Terrasse des Terasa Castello einen Wein zu mir nehmen und warten bis die Sonne untergeht.

Fort Castello
Seit Februar 2015 hatte ich ein gutes halbes Jahr das Bild vor Augen und den Wunsch reifen lassen. Preislich war die Bar im höchsten Segment der Reise (nicht so teuer wie Sveti Stefan, aber deutlich über dem Durchschnitt). Der Wein wurde in kleinen Portionsfläschchen (0,175 l) serviert und kostete 6,50 €/Flasche.

…ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert…
Wir waren die einzigen Gäste und eigentlich war unser Plan ein Glas Wein zu trinken, mit dem Sonnenuntergang um die Wette zu schmachten um dann etwas essen zu gehen. Jedoch war die Portion Wein so gering und die Sonne so langsam, dass es noch zu einer zweiten und dritten Runde kam. Motiviert durch den Wein und nahrungsmäßig mit Nüssen und anderen kleinen Köstlichkeiten am Leben erhalten, ließen wir uns noch zu einem leckeren Cocktail hinreißen. Diese waren mit knapp 10,00 € pro Glas ein Schnäppchen im Vergleich zum Wein. Als der Kellner sich dann aus Langeweile zu uns setze und die restliche Getränke „aufs Haus“ gingen, war die ursprüngliche Abendplanung verworfen.

Sonnenuntergang vom Fort Castello
Tag 9
Der nächste Tag stand komplett im Zeichen der Erholung. Wir genossen die warme Sonne Petrovacs am Stadtstrand. Das Wasser ist um die Zeit noch warm genug um zu baden und die Strandverkäufer versorgten uns tagsüber mit Maiskolben, Wassermelonen und kühlen Getränken. Außerdem gab einen Gemüse- und Obsthändler, der in einer Seitengasse seinen Stand hatte und bei dem wir uns leckere Nektarinen und Pflaumen holten. Wer es mittags etwas deftiger braucht, kommt an der Promenade auch auf seine Kosten. Die Lokale bieten eine Vielzahl an Sandwiches, Burgern oder Cevapcici an.

Petrovacs Strand
Abends lädt die Promenade zum Schlendern und Flanieren ein. Unser Ziel war auch diesmal wieder die Kastio Festung. Die Festung an sich stammt aus der Zeit der Venetier und bietet einen schönen Blick auf das Meer und Petrovac. Sie liegt direkt am Hafen und bietet den selben Sonnenuntergang wie am Vortag – nur günstiger.
Das La Cantina war unsere Wahl für ein leckeres Abendessen und ist nur zu Empfehlen. Das Restaurant ist in der Kastio Festung. Der Kellner sprach sogar deutsch und wir genossen klassisch wie an den vielen Abenden zuvor einen köstlichen Fisch. Dazu einen leckeren Krstac mit Blick auf das im Dunkeln leuchtende Petrovac.
Tag 10
Eine weitere Alternative zum klassischen Stadtstrand ist der Ponta Beach Club. Von der Stadt aus ist der Club nicht sichtbar und man gelangt nur über einen kleinen Tunnel am südöstlichen Ende der Promenade dorthin. Hier gibt es zwar keinen Strand, aber Liegen, Sonnenschirme und einen Zugang zum Meer. Das Ganze etwas abgelegen hinter den Felsen und natürlich mit Verpflegung. Das Paar Liegen inkl. Sonnenschirm kostete uns damals knapp 15,00 € für den Tag.

die Inseln Katic und Sveta Nedjelja
Von hier aus habt ihr einen tollen Blick auf die beiden Inseln Katic und Sveta Nedjelja. Letztere ist benannt nach der Kirche, die sich darauf befindet und kann auch per Boot besichtigt werden. Der Legende nach, wurde die Kirche erbaut von gestrandeten Seemännern. Außerdem soll es Glück bringen, die Glocken des Turms zu läuten.
Für uns war Tag 10 unser letzter Bade- und Chilltag in diesem Urlaub, sodass wir uns keinen Zentimeter mehr als notwendig bewegten. Dass der Ponta Beach Club uns klassisch mit Cevapcici und Getränken versorgte kam uns da nur entgegen.
Auch dieser Spot bietet einen Blick auf den Sonnenuntergang und obwohl es abends frisch wurde genehmigten wir uns einen Sundowner auf unseren Liegen um den Part „Badeurlaub“ würdig abzuschließen und uns von Petrovac zu verabschieden.
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