Der Vorteil an ungeplanten Roadtrips wird meist zum Ende hin spürbar. Für uns war schon auf dem Hinweg klar, dass wir der Bucht von Kotor auf dem Rückweg einen weiteren Besuch abstatten müssen. Dieser Flecken Erde hat unabhängig seiner Hauptstadt noch weitaus mehr zu bieten. Perast war die Stadt unserer Wahl – autofrei, zentral in der Bucht und mit Blick auf Inseln, die gefühlt nur aus einem Gebäude bestehen.

Inseln Sveti Dorde und Gospa od Skrpjela
Perast und Herceg Novi
Kotors Bucht aus anderen Winkeln
(Montenegro Roadtrip Part VII)
Tag 11
Nach unserem Trip durch das montenegrinische Inland kamen wird abends gegen 17:00 Uhr in Perast an. Wir wählten diese Stadt für unsere letzte Nacht aus zwei Gründen. Erstens, weil sie autofrei und somit ruhig war und zweitens, weil sie Mitten im hinteren Teil der Bucht von Kotor lag. Wir passierten Perast am 3. Tag unseres Trips auf dem Weg von Dubrovnik nach Budva und es war Liebe auf den ersten Blick.

Perast in der Dämmerung
“Bucht”-Blick inklusive
Die Stadt liegt Mitten im hintern Teil der Bucht von Kotor und bietet einen wunderschönen Blick quer über die selbige. Eben auf dem Wasserspiegel bietet Perast den besten Blick auf die beiden Inseln Sveti Dorde und Gospa od Skrpjela. Die Aussicht ist malerisch und für einen Preis von ca. 5 € kann man letztere Insel per Boot besichtigen. Es war der perfekte Ort für die letzte Nacht unseres Urlaubs.
die Locals auf dem Hauptplatz
Genächtigt wurde in den M&M Rooms and Apartments. Bedenkt, dass die Stadt autofrei ist. Am jeweiligen West- und Ost-Ende der Stadt gibt es gratis Parkplätze. Wer die Möglichkeit hat, sein Gepäck umzupacken, sollte diese nutzen, damit nicht alles quer durch den Ort tragen muss. Das M&M war unsere schönste Unterkunft – leicht versteckt und modern sowie spielerisch verliebt. Die zentrale Lage (was in der kleinen Stadt keine Besonderheit ist) lädt einen ein ausnahmslos jede Ecke zu erkunden.

der Panorama Blick von Perast auf die Bucht von Kotor
St. Nicholas in der Mitte des Ortes beeindruckt als höchstes Gebäude und das, obwohl es nie fertig gestellt wurde. Wir erkundeten den Ort mit der typischen Energie und Neugier des letzten Abends/Tags. Ende September war Perast gefühlt menschenleer und bis auf ein paar ältere Herren am Marktplatz vor St. Nikolas sahen wir kaum eine Menschenseele. Der Abend war relativ kühl und wir flanierten gemütlich entlang der Promenade auf der Suche nach einem guten Lokal.

es geht von Kotor wieder auf das offene Meer hinaus
Highlight des Spaziergangs war, als sich auf einmal ein “Mein-Schiff”-Kreuzfahrtschiff durch die Bucht schlich. Die gewaltige Bucht wirkte urplötzlich minimal klein und man hatte den Eindruck, dass die Leute oben auf dem Kreutzer förmlich auf die Spitzen der Bucht spucken können.

Rotwein im Café Armonia
Dieser irrationale fälschliche Eindruck wurde gepaart mit der Stille, mit welcher sich der Dampfer durch die Bucht schob. Eindrucksvoller kann ein letzter Abend des Urlaubs nicht enden.
Das Café Armonia, was eigentlich ein Restaurant ist, war unser Ziel für den letzten Abend und die beste Wahl. Wir genossen leckere Cevapcici mit Nikic und Rotwein auf der Terrasse des Lokals. Im Sommer ist auch der Abschnitt auf der anderen Seite der Straße am Meer geöffnet. Für die momentane Jahreszeit war es perfekt, denn nach Sonnenuntergang fing es an zu regnen. Mit dem prasseln des Regens auf dem Dach ließen wir unseren letzten Abend ausklingen.
Tag 12
Last Day – mit diesem Gefühl wurden wir wach. Tatsächlich war es die erholsamste Nacht und rundete das Gefühl, das die M&M Rooms and Apartments die beste Unterkunft des Trips waren, ab. Wir packten ein letztes Mal unsere Sachen und schlenderten den Weg entlang an der Bucht zu unserem Auto. Perast hatte Zeit-/Leistungsmäßig für uns nicht mehr zu bieten und wir entschieden uns Herceg Novi als letzten Abstecher für ein Frühstück zu besuchen.
Herceg Novi – im Westen des Landes
Als finaler Ort lag die Stadt perfekt. Sie ist die “nördlichste” Küstenstadt des Landes und förmlich unumgänglich für unseren Heimweg nach Dubrovnik. Als wir am Tag 3 von Dubrovnik nach Budva fuhren, passierten wir auch Herceg Novi und waren, wie viele Besucher, nicht sehr stark beeindruckt vom Anblick der sich von der Hauptstraße bot. Das ist ein Vorurteil, mit welchem die Stadt seit je her zu kämpfen hat. Denn wer sich wirklich mal an den Küstenteil der Stadt heranwagt, ist überrascht von der Schönheit der Stadt.
Unser letzter Stopp wurde belohnt mit strahlendem Sonnenschein und so frühstückten wir auf dem Platz Nikole Durkovica im Caffe Pizzeria 5. Herceg Novi bot den gebührenden Abschluss dieser Reise mit herrlichem Wetter um angenehme 30 Grad. Das Volk liebt diesen Ort, denn nirgendwo in der Bucht ist das Wasser klarer und nirgendwo ist man näher am “Westen”. Außerdem schwören die Montenegriner auf den heilenden Schlamm der Küste – dieser verspricht wahre Wunder.
Da unser Flieger um 16:00 Uhr in Dubrovnik abheben sollte, war es mittags für uns Zeit Abschied von diesem herrlichen Land zu nehmen. Gegen 13:00 Uhr verließen wir Herceg Novi – damit war der Urlaub vorbei.

Bye Bye Montenegro
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